Liebe Gartler im Herbst,
am 28.September haben wir den letzten Termin der Jahreszeitenkinderrunde für dieses Jahr auf der Obstwiese beendet. Es ist immer eine Freude für mich, wenn „dia Kinderla“ da sind. Günther hat den Kindern erklärt, was es mit dem großen Kasten, den überdimensionalen Scheiben und den Holzstücken mit den vielen, kleinen und größeren Löchern auf sich hat. Es ist unser Insektenhotel auf der Obstwiese. Wir haben hier in Deutschland ca. 580 Wildbienenarten, die bis auf die Hummeln solitär, also alleine, durch das Leben fliegen. Die Hummeln leben in einem Staat und sehr oft sind die Erdhummeln bei uns zu finden. Die Königin sucht sich im Frühjahr ein Mauseloch, das entweder verlassen ist oder sie vertreibt die Maus aus ihrem Zuhause. Wer viele, viele Tomaten haben will, der legt sich einen Hummelstaat im Tomatenhaus zu. Das hatte ich in diesem Jahr. Da flogen Hummeln aus einem von ihnen größer gemachten Mauseloch ein und aus. Was für eine herrliche Überraschung, als ich das sah. Ich wußte ja, dass mir diese Tatsache einen guten Ertrag bescheren würde. Hummeln erzeugen einen tiefen Brummton, da fällt der Blütenstaub aus den Blüten und so werden die Tomaten bestäubt. Wenn nun keine Hummeln da sind, kann man mit einer ausgedienten elektrischen Zahnbürste an die Rispen gehen, Zahnbürste dranheben und einschalten. Schon haben wir den selben Effekt wie bei der Hummelbestäubung.
Nun haben wir auf der Obstwiese auch eine von Günther angelegte Sandbienenfläche. In Deutschland sind ca. 150 verschiedene Sandbienen von den 580 Wildbienenarten zu finden. Viele Arten finden sich bei den Lechauen. Sie brauchen lehmigen Boden, der zusammenhält, wenn sie ein Loch graben um ihre Eier in die Röhre zu legen. Ach, ich könnte stundenlang über die Wildbienen reden, aber weiter im Text.
Ja, die Kinder durften dann die Bäume mit uns abernten und Äpfel mit nach Hause nehmen. Günther hatte ein Messer dabei und hat uns alle von den jeweiligen Äpfeln probieren lassen. Ich wußte am Ende gar nicht mehr, welcher mir am besten gemundet hat. Die Äpfel sind einfach köstlich. In der Zwischenzeit hat es langsam zu regnen begonnen und es wurde Zeit die Äpfel mit Stöcken ins Feuer zu halten. Ebenfalls haben Conni, Juliane und Christian in dem eigens von Günther ausgehobenen Erdloch mit den Kindern Würstle gebraten. Unsere einzigartigen Betreuer haben mit den Kindern bei Spiel und Spass, die Brotzeit genossen. Roswitha und ich sind bei dem nun sehr heftig werdenden Regen nach Hause geflüchtet.
Ich wünsche Euch ganz viele herbstliche Sonnenstrahlen und, dass Euer Schutzengel in der kommenden Jahreszeit gut auf Euch aufpasst.
Eure Lucia
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