Liebe Garten- und Naturfreunde,
habt Ihr schon Pilze gesucht, aber was noch wichtiger ist, habt Ihr welche gefunden? Ich war an meinen Steinpilzplätzen, es war noch kein Steinpilzle zu finden. Aber Pfifferlinge, so ca. ein Kilo, da kann man schon was anfangen und für ein-zwei Pilzpfannen reicht es, dachte ich mir. Miammi, es war einfach köstlich, phänomenal, galaktisch. Bei dieser Gelegenheit habe ich nach den im späten Frühjahr umgesiedelten Waldameisen aus Epfach (Stadtmitte) gesehen. Ihnen geht es gut, sie haben die Umsiedlung in den Dienhausener Staatsforst offenbar recht gut überstanden.
Davon habe ich noch gar nicht berichtet, also hole ich dies hier nach: ich bin von dem ehrenamtlichen Umsiedler der UNB, Christian Keller, der mich immer wieder mal kontaktiert, wenn ich bei einer Umsiedlung dabei sein kann, angerufen worden. Er hat mich gefragt, ob ich denn bei der dritten „Einsammlung“ der Ameisen dabei sein möchte. Christian Keller hatte im Laufe der Tage schon zweimal Ameisen geholt. Als ich dazukam, waren nur noch die „restlichen“ Ameisen einzusammeln. Waldameisen leben normalerweise im Wald, wie der Name schon sagt. Mehr und mehr werden viele Wildtiere aus natürlichen Habitaten verdrängt und suchen sich Orte, die verlassen scheinen. In diesem Fall hat es sich um ein über mehrere Jahre unbewohntes Grundstück gehandelt und dort fühlten die Amoisels sich sehr wohl und ungestört. Als dort jemand einzog, merkte der neue Besitzer sehr bald, dass sich auf seinem Grundstück eine Ameisenstrasse befand. Nun wurde der Ameisenumsetzer gerufen und schon ging es los. Also ich war ja eigentlich schon bei der dritten Abholung: da die Ameisen bei jeder Störung wieder einen neuen Ameisenhaufen bilden und alles zusammenziehen, was geht, wird dann dies eingesammelt und was man sonst noch findet. In diesem Fall waren unter einer Betonwand noch etliche Nester, die auch nochmal mitgenommen werden mussten. Die Ameisen samt Haufen wurden in blaue, verschließbare, große Tonnen gegeben. In diesem Fall waren sehr viele Ameisenköniginnen dabei, die allesamt Flügel hatten, um ihren Hochzeitsflug anzutreten. Später, wenn sie begattet sind, verlieren sie die Flügel. Ebenso muss man je nach Art der Waldameise, den Baumstumpf, der meistens das Versteck der Königin ist, mitnehmen. Das ist meistens der anstengendste Arbeitsgang, weil es in einem 0,75 bis eineinhalb Meter tiefen Loch sein kann und ausgegraben werden muss. Also weiter im Text, wir füllten zwei Tonnen, gaben noch Heimatmaterial (Steckele und weiches Erde) dazu, sahen noch einmal im Stadelinneren nach und brachen dann zu dem neuen Zuhause im Staatsforst auf. Dieses neue Heim befindet sich in einer sonnigen bis halbschattigen Stelle. Da es sich wegen der vielen Königinnen um eine Formica Polyctena handelt, ist es nicht so schlimm, wenn man nicht alle Königinnen erwischt. Handelt es sich aber um eine andere Waldameisenart, die nur eine einzige Königin hat, ist es sehr, sehr wichtig die Königin in ihrem Stumpf zu erwischen, da ansonsten das ganze Volk eingeht. Es würde sich nur noch um eine Generation handeln, die überlebt, also so ca. zwei Monate, dann stirbt das Volk. Ja, da muss man sich meistens sehr anstrengen um diese Königin auszugraben. Und was sehen wir an so einem Ameisenhaufen? Ein Drittel ist an der Oberfläche zu sehen und zwei Drittel sind unter dem Hügel, die eierlegende Königin, die Kinderstuben in den verschiedenen Puppenstadien. Wie bei einem Eisberg, zwei Drittel sind nicht zu sehen.
Nun will ich noch all jenen danken, die immer so fleißig sind, mit Rat und Tat helfen und die Maschine am Laufen halten. Zuerst Roswitha der besten zweiten Vorständin, die man haben kann, Hans unserem Finanzberater und Mitgliederkurator, Pius dem Redakteur, Schreiber und Berater, Günther dem Obstwiesenverwalter, Gisi der alljährlichen Ausflugsgestalterin, Marlene der Frau für alle Fälle, Uwe dem Geburtstagsgratulierer und Stefan dem Beisitzer. Dann möchte ich Helmut Mayer danken für seinen unermüdlichen Einsatz für die Kinder, allen Kinderbetreuern Conni, Hanna, Juliane und Christian. Der Gemeindeblumengießerin Marlies Preisinger und den Ersatzblumengießern Martha Sporer und Angelika Schaur. Und all denen, die ich noch vergessen habe.
Ich wünsche Euch soviel Freude im Herbst, wie in einem Ameisenhaufen Ameisen sind.
Eure Lucia
Benjamin Zocholl auf pixabay
Hans auf pixabay
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