Bericht zum Vereinsausflug nach Ulm 2025
In Ulm, um Ulm und um Ulm herum
Heuer hatte unsere Ausflugsorganisatorin Gisi Schweitzer für uns Gartler wieder mal ein attraktives Ziel ausgewählt: Die Stadt Ulm mit ihrem Münster, sowie der Botanische Garten der Universität. Und wer sich nicht im Vorfeld von den angekündigten Temperaturen abschrecken ließ, der wurde mit einem spannenden und ereignisreichen Ausflug belohnt. In Ulm angekommen wurden wir gleich in zwei Gruppen aufgeteilt, da bei den Führungen die Gruppengröße auf 25 Personen begrenzt war. Die beiden Führungsdamen, ganz herzliche Ulmerinnen, lotsten uns in den Münster mit dem noch höchsten Kirchturm der Welt. Wer erwartet hätte, dass wir mit zahlreichen Jahreszahlen aus der Kirchengeschichte bombardiert werden, sah sich angenehm überrascht, denn wir bekamen stattdessen viele Anekdoten und heitere Geschichten über den Münster zu hören, die uns immer wieder zum Schmunzeln brachten. Z.B. die Geschichte vom Enkelkind der Führerin, das unbedingt immer wieder mit in den Münster wollte, weil es in den bunten Glasfenstern so tolle Comics sah. Beeindruckt hat uns auch, dass der Kirchenbau ganz allein von den Ulmer Bürgern finanziert worden war. Dadurch erkauften sie sich das Recht auf Unabhängigkeit von kirchlichen und baulichen Vorgaben. Wie durch ein Wunder wurde der Münster im 2. Weltkrieg vor der Zerstörung bewahrt. Eine Fliegerbombe durchschlug zwar das Dach, explodierte aber nicht und wurde von mutigen Bürgern hinausgeschafft.
Für die Sportlichen unter uns gab es auch die Option, statt der Kirchenführung den Turm zu besteigen, was auch von einigen genutzt wurde. Immerhin ist die Besteigung momentan bis auf eine Höhe von ca. 100 Metern möglich und man hat selbst von dort schon einen grandiosen Blick über Stadt und Land.
Nach dem Münster spazierten wir durch die Altstadt, bewunderten die Fachwerkhäuser, kamen an markanten Häusern vorbei, wie dem Einstein-Haus, dem „Schiefen Haus“, dessen Böden in den Zimmern teilweise 40 cm Höhenunterschied von Wand zu Wand aufweisen, dem Kässbohrer-Haus, aus dem die Hersteller der Setra-Busse stammen. Und zu allen Häusern gab es für uns Geschichten und aus allen Geschichten konnte man heraushören, wie sehr die Führerin ihre Stadt liebt. Am Schluss lud sie uns sogar ein, im nächsten Juli unbedingt zum Schwörmontag, dem Stadtfest und Highlight des Jahres, nach Ulm zu kommen.
Die Führung endete wie geplant im sonnenbeschirmten Biergarten an der Blau, wo wir uns beim bereits bestellten Mittagessen und heimischen Bieren ausgiebig stärken konnten. Am Nachmittag stand noch der Botanische Garten am Stadtrand auf unserem Programm. Er liegt an einem Berghang und der Haupteingang ist unten, während das Cafe mit Biergarten am oberen Ende steht. Geschickterweise beförderte uns der Bus nach oben zu einem Nebeneingang, sodass die Durstigen und Müden auch zuerst ins Cafe gehen konnten. Im Botanischen Garten gibt es viel zu sehen vom Apothekergarten, Rosarium, Bauerngarten, dem schattigen Farntal bis hin zu einem „grünen Klasssenzimmer“, in dem auch immer wieder Schulklassen im Freien unterrichtet werden. Und gleichzeitig dient der Garten auch als „Uni im Grünen“, wo Biologiestudenten Grundlegendes lernen und auch wissenschaftliche Experimente durchführen.
Die Ulmer selbst nützen den Botanischen Garten auch einfach nur zur Naherholung und für Muse und Entspannung. Am Ende eines erfüllten Tages machten wir uns mit vielen gesammelten Eindrücken und in einem klimatisierten Bus wieder auf den Heimweg nach Denklingen.
Pius Preisinger
Fotos: Pius Preisinger




