Kolumne zu Garten- und Naturthemen | |||||||
Bitte beachten Sie, dass unsere Hinweise und Hilfestellungen die Meinung des jeweiligen Autors wiedergeben.
Alle Informationen sind nach bestem Wissen und Gewissen dargestellt. Dennoch übernehmen wir
keinerlei Verantwortung dafür, ob Sie unseren Ratschlägen folgen oder nicht!
Verzeichnis der Beiträge 2025
|
|||||||
|
|||||||
Aprilkolumne
04.04.2025 Autorin: Lucia Lehner |
|||||||
Liebe, liebe Natur- und Gartenfreunde,
in der letzten Zeit habe ich wunderbare Fuchsgeschichten rund um unsere Gemeinden erzählt bekommen. Da wir ja momentan auch so viele Mäuse haben wie schon lange nicht mehr, sind natürlich die Füchse sehr gefragt. Von einem benachbarten Landwirt habe ich erfahren, dass in extremen Mäusejahren bis zu 15000 Mäuse auf einem Hektar sein können. Füchse fressen bis zu 15 Mäuse pro Tag. Hoffentlich bleiben alle Füchslein schön am Leben um ihre Fangarbeit für Landwirte, für jeden von uns, der ein Stück Land hat, zu tun. Ich habe gerade die Mäuse ausgerechnet, die zur Zeit auf meinem Ländle sein könnten. Huch, das sind ganz schön viele, wenn ca. zwei auf einen Quadratmeter kommen, dann habe ich zur Zeit ca. 4000-5000 Mäuse dort. Da könnte man fürs Überlebenstraining einige kochen. Schmatz, die schmecken übrigens wie Hühnchen. Leider gibt es den Fuchs von Unsins in Dienhausen wohl nicht mehr. Hoffentlich wurde er nicht abgeschossen. Im Landkreis Weilheim ist sehr stark die Fuchsräude unterwegs, die Füchsle kennt man gleich, denn sie verlieren die Haare, weil sich dort ein Parasit breit macht. Diese Füchse werden alle abgeschossen und ich hoffe inständig, dass das bei uns nicht notwendig wird. Wir brauchen jeden einzelnen von ihnen. Unsins Fuchs aus Dienhausen war jeden Abend vor der Tür gestanden, hat Schuhe, die draußen standen, verzogen, aber immer nur einen von einem Paar. Der Fuchs war überhaupt nicht scheu, im Gegenteil, er sah wohl die ganzen Spielsachen der Hunde als sein Eigentum an, da ließ er sich auch nicht vertreiben, wenn jemand kam. Da er auch in der Nachbarschaft unterwegs war, berichtete Gitti Unsin, hielt die Nachbarin den Fuchs in der Dunkelheit für ihre Katze und wollte ihn gerade streicheln und zog gerade noch ihre Hand zurück. Hupsi, das ist ja ein Fuchsi. Eine andere Nachbarin hatte ihre Spareribs draußen stehen, der Fuchs feierte ein Fest, sozusagen einen Grillabend, und hat alle gefressen. In dieser Nacht brauchte er sich jedenfalls nicht um fette Mausbeute zu kümmern und ihm hingen möglicherweise auch noch die letzten Knochen aus dem Maul wie bei Max und Moritz. Auch bei einem Imker in Denklingen wohnt schon vier Jahre lang ein Fuchs in der Nähe. Er schaut seinen Menschen jeden Abend durch die Terrassentür zu, ob sie auch lieb sind, und dazu lassen sie extra die Rollläden für ihn offen. Im Übrigen ist es dort so ähnlich wie bei Unsins mit Schuhe verziehen usw. Und die Moral aus der Geschicht, man kann den Fuchs als Nutzvieh für unsere Gärten anschauen, newoarnicht. Fuchs du hast die Maus gefangen, gib sie nicht mehr her, gib sie nicht mehr her, dich soll der Jäger ja nicht holen mit dem Schießgewe-he-her, dich soll der Jäger ja nicht holen mit dem Schießgewehr. Ich war am 10.03. auf der Jahreshauptversammlung der Ober-Unterdiessen-Dornstettener. Da gab es einen Vortrag von Gunther Seelos von seinem herrlichen Natur- und Vogelgarten hinter dem Optikgeschäft. Das ist ein riesiger Garten, ich war ganz platt. Da kreucht und fleucht es, wunderschön, einzigartig, phänomenal. Benjeshecke, Käfergruben, Vögel in großen Mengen, Kröten und Frösche, seltene Käfer, Schmetterlinge und Pflanzen in großer Zahl hat er fotografiert und uns in einem eineinhalbstündigen Vortrag mit viel Humor gezeigt. Diesen Garten möchte ich unbedingt mit meinen eigenen Augen sehen. Habt Ihr auch Interesse, dann machen wir einen gemeinsamen Ausflugstermin aus. Für unsre Kinderla gibt es im Juni einen wunderbaren Allesrundumdiebienetag. Genaues Datum kommt noch. Ich wünsche Euch frohe Ostern, endlich mal wieder herrliches Wetter und lasst Euch Euer Leuchten nicht nehmen nur weil es andere blendet. Eure Lucia ![]() ![]() Quellenangabe für die Fotos zu diesem Artikel: - Fuchskopf: Jacker Kun auf pexels - Fuchs am Wasser: Yvette van den Berg auf pixabay |
|||||||
|
|||||||
Märzkolumne
05.03.2025 Autorin: Lucia Lehner |
|||||||
Liebe Gartler,
vor zwei Wochen habe ich in Dießen beim Heimatverein einen herrlichen Vortrag gehört. Forstwirt Jürgen Belz vom Waldnaturschutz Oberbayern sprach über die Natura 2000-Gebiete um Dießen herum. Am Ammerseesüdufer finden sich fast 900 Hektar bestehend als Weichholzauenwald. Dazu gehören insbesondere Weiden und Erlen. Es gibt aber auch viele Eschen. Das Eschenholzsterben greift auch dort um sich, deshalb haben sie den Eschen, die den Schlauchpilz nicht bekommen haben, Samen abgenommen und aufgezogen um den Eschenbestand zu sichern. Seit zwei Jahren heize ich auch mit Eschenholz. Ein super Hartholz, mittlerweile mag ich es lieber als Buche und ich lege immer ein paar Scheitle auf die hintere Herdplatte, wenn der Herd heiß wird, fängt das Holz an herrlich zu duften. Da braucht man keinen künstlichen Duft, der nur die Schleimhäute schädigt. Außerdem kann nach Hochgruber mit Eschenlaubtinktur ein Hexenschuss gelindert werden, das Gemmopräparat leitet Harnsäure aus und ist eine Wohltat für geschwollene Gelenke. Die Rinde wirkt Blasen-und Nierenstein-hemmend und stärkt die Blutgefäße. Was für ein einzigartiger Baum!!! Weiter im Vortrag: Herr Belz erzählte auch vom Aronstab, einer hochgiftigen Pflanze. Mich hat aber wieder mal der Humor des lieben Gottes und der ganzheitlichen Zusammenhänge erheitert. Der Aronstab hat einen langen Blütenkelch. Von seinem Geruch nach Aas lassen sich Fliegen und Mücken anziehen. Die Schmetterlingsmücke fliegt also dem Geruch nach und kommt immer tiefer in den Blütenkelch hinab, sie kommt den Staubgefäßen immer näher und schnapp schließt sich eine Klappe und die Schmetterlingsmücke ist gefangen. Sie geht um die Staubbeutel herum, hin und her, rauf und runter, kein Entkommen. In der Früh öffnet sich der Verschluss wie von Zauberhand und die mit viel Blütenstaub bedeckte Mücke entkommt dem Nachtgefängnis, fliegt raus um sich der nächsten Aronstabblüte zu widmen, um für die nächste Nacht in der Blütenstaub-Dreisterneküche gefangen zu sein. Auf so eine kulinarische Nacht freue ich mich schon lange, wo ich mit allem, was mein liebes Mägelchen sich wünschen würde, eingesperrt werde. Wie ist das bei Euch so? Die verschiedenen Spechte, wie Bunt-, Mittel- und Kleinspecht, sind die Höhlenbaumeister für nachfolgende Generationen von Waldohreule, Waldkauz und Sperlingskauz in den Waldmeister-Märzenbecher-Buchenwäldern rings um Dießen. Übrigens gibt es dort auch den Dreizehenspecht, ein absolutes Schmankerl, der wohl aus der Eiszeit übrigblieb. Dieser Specht kann eine von drei statt sonst üblich vier Zehen umwenden. An den laufenden Gewässern sind Berg-und Kammmolch sowie die Gelbbauchunke, in den Moorwäldern unterschiedliche Nattern und auch die Höllenotter, eine Verwandte der giftigen Kreuzotter, daheim. Für die wunderbaren Torfmoore seien die zunehmenden Trockenperioden ein großer Feind, sagt Belz. Ganz seltene Waldbewohner, wie der Grubenlaufkäfer und der Zunderschwammschwarzkäfer, seien nur noch in Niederbayern und im Seeholz zu finden. Der Grubenlaufkäfer kann, obwohl er auch nur Käferbeine hat, wunderbar schwimmen. Da wir ja auch bei uns, ähnlich wie in Dießen, so ein Biotop haben, habe ich Herrn Belz gefragt, ob er bei uns einen Vortrag dazu halten würde. Er hat zugesagt, dann werden wir sehen, wann wir das einschieben können. Ich wünsche Euch offene, empfängliche Herzen für die Wunder Gottes. Eure Lucia ![]() ![]() ![]() Quellenangabe für die Fotos zu diesem Artikel: - Sperlingkautz: Erik Karits auf pixabay - Aronstab: Erge auf pixabay - Kleinspecht: Max Gindele auf pixabay |
|||||||
|
|||||||
Januarkolumne
18.01.2025 Autorin: Lucia Lehner |
|||||||
Liebe Naturinteressierte und Gartler,
am 12. Dezember haben wir unseren mittlerweile traditionellen Feuerzauber gezündet. Dieses Jahr hatten wir den höchsten Andrang. Unsere Gartenbauvereinskinder waren mit ihren Eltern da und auch viele Erwachsene aus unseren einzigartigen Dörfern. Bei frostigem Wetter und eisigem Schnee haben sich die Kinder im Versuchsobstgarten, zwischen den Bäumen und ausgeleuchteten Wegen wunderbar amüsiert. Ebenfalls fanden sie die Feuerschalen faszinierend, hielten Stecken zum Anbrennen in das Feuer, was in den meisten Fällen nicht funktionierte, gottseidank. Kinderpunsch, Glühwein, Lebkuchen, Würstle mit Semmel fanden reissenden Absatz. Der absolute Renner waren aber die gebrannten Mandeln, die unsere Kinderbetreuer für alle machten. So was von oberköstlich, lecker, mmmh Bauchireiben. Einfach ein perfektes Rezept von unserem Christian. Es hatte so ca. -2°, ich hatte fünf Pullover und einige Hosen an, aber auch mir wurde es nach fast vier Stunden schön langsam zu kalt und ich fuhr heim. In meinem prächtig geheizten Haus brauchte ich nicht lange, bis ich wieder aufgetaut war. Ein herzliches Danke an alle Helfer, an die Feuerschalenverleiher und Dreibeinbesitzer, an alle Grillaufsteller, an alle Einkäufer, Herrichter, Tassenbringer und sonstigen Mitwirkenden. Danke an alle Spender in die Roswithaspendenbox. Günther und Uwe für besonderen Einsatz, ein extra Beifall. Vielen Dank an alle Anwesenden, die unseren Abend zu etwas Besonderem gedeihen liessen. Wer hat denn dieses Jahr mit Mäusen so seine liebe Not? Ich spreche jetzt von Wühlmäusen, da habe ich beim letzten Waldgartenstammtisch noch ein paar Sachen erfahren, die ich mit Euch gerne teilen möchte. Super helfen soll wohl vergorene, also fermentierte bis schlecht gewordene Buttermilch in einen offen gelegten Mausgang gießen und wieder verschließen. Wir hatten auf der Versuchswiese mal Buttersäure in die Gänge getan, die man in der Apotheke oder im Internet kaufen kann. Der Gestank der Buttersäure wabbert durch sämtliche Gänge, das halten sie nicht aus, packen ihre Koffer und verlassen die stinkende Heimat. Buttersäure hilft wunderbar. Die Buttermilch ist dann wohl so ähnlich. Was sie ebenfalls noch erwähnten: wenn man Roggen auf dem betroffenen Gebiet sät. Den Roggen mögen sie anscheinend nicht, oder die Mäuse fressen ihn und er tut ihnen nicht gut, ich habe da leider nicht gut aufgepasst. Auf jeden Fall werde ich mal Roggen streuen und abwarten, was passiert. So ein Wühlmausluder hat mir letzten Winter am Hausgarten zwei meiner ganz exklusiven, biologischen Apfelbäume erledigt. Da streue ich den Roggen zuerst, falls noch ein anderer Apfelbaum auf dem Speiseplan stehen würde. Erwähnt haben sie am Stammtisch noch, dass man unbedingt Pfähle für Raubvögel aufstellen soll, mindestens 2,5 m hoch mit angeschraubten natürlichen Ästen. Die "normalen" Mäuse hinterlassen auf den Wegen, die sie laufen, überall ihren Urin (dass sie wieder zurückfinden), die Raubvögel sehen die hinterlassenen Urinstellen als fluoreszierend, also wenn Licht drauf kommt, fängt es zu schimmern an. So erblicken die Vögel die Mäuse superschnell, wenn sie sich auf ihren Wegen bewegen, und können die Mäuse blitzschnell fassen. Das ist doch wieder mal brillant eingerichtet vom lieben Gott, oder? Da hat sich doch dieses Jahr ein Dorf aufgeregt, dass sie über hundert Störche haben. Dabei könnten sie sich freuen, denn die Störche fangen Mäuse. Also wir sind doch quitschvergnügt, wenn unsere Adebare wieder kommen, newoar? So werden die Mäuse auch wieder weniger. Aber Frau und Herr Maus machen halt auch wieder Gänge zur Bodenbelüftung, da bin ich immer wieder in der Zwickmühle, was ich denn wollen soll. Ach mei! Ich wünsch Euch nun von meinem Hause aus fürs neue Jahr sehr gerne, eine Hand voll Neujahrsgnadensterne. Eure Lucia ![]() ![]() ![]() ![]() Quellenangabe für die Fotos zu diesem Artikel: - Marlies Preisinger |